Dienstag, 12. Mai 2009
Kaffeegedanken...
... haben nichts mit "Coffee and Cigarettes" zu tun.
Die Peruaner kennen scheinbar drei Arten, den Kaffee zu bereiten. Filerkaffee - gibt's nie zu trinken, hab ich aber schon im Laden gesehen -, Instantkaffee - den bakam ich dem Geschmack nach schon zwei Mal - und die schlimmste und haeufigste Version ist eine Art Kaffeekonzentrat von der Konsistenz fluessigen Honigs, das man in eine Tasse heissen Wassers giesst. Kaffeetrinken ist in Peru nicht gerade verbreitet, die Jugos - umwerfend leckere frische Fruchtsaefte aehnlich den smoothies, nur eben fuer 50 Cent - dagegen schon. Ich werde sie vermissen. Den Gedanken des Kaffeetrinkens muss ich noch ausbauen. Denn es gibt ganz allgemein keine gemuetlichen Lokale oder Restaurants, die zum Verweilen einladen.Restaurants und Chifas - eine peruanisch-chinesische Mischung - sind wie Sand am Meer zu finden, doch keines strahlt eine irgendwie geartete Gemuetlichkeit aus. Das Geld spielt zwar sicherlich eine Rolle, denn wer um's Ueberleben kaempft, hat kein Interesse an Gemuetlichkeit. Dennoch siçollte es doch moeglich sein, eine Atmosphaere zu schaffen, die ueber den geschaeftlichen Tausch von Geld gegen Essen hinaus geht. Muessigggang, Faulheit oder gar REsignation kann man den Peruanern aber sicher nicht vorwerfen. Jeder scheint einen kleinen Laden, ein Geschaeft und meist dies und andere Jobs gleichzeitig zu haben. Ausser den Polizisten wahrscheinlich, die auch hier an der Plaza gerade wieder so zahlreich vertreten sind. Und unbestreibar ein Gefuehl von Sicherheit vermitteln. Sie sind ein betriebsames-umtriebiges Volk, die Peruaner. Und es findet sich eigentlich immer jemand hilfsbereites. Ein ewiges Raetsel wird wohl bleiben, wie es ein so maechtiges, kunstfertiges und organisiertes Volk wie die Nachfahren der Inka es so weit nach unten gebracht hat. Die Spanier? So einfach?
Von der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ist hier jedenfalls nichts zu spueren. Peru ist ein Paradebeispiel fuer die Vor- und Nachteile internationaler Wirtschaftsverflechtung. Praktisch die ganze Wirtschaft beruht auf der Binnennachfrage. Das erlaubt zwar keine grossen Spruenge, weil der Markt so begrenzt ist, verhindert aber auch tiefe Faelle...

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 10. Mai 2009
Pico cochas
Dies war eine wahre Bergtour mit Zelt, "Basislager", Start des Aufsteigs um 12 Uhr nachts ueber den Gletscher Richtung "Pico Cochas". Der Nevado Huaytapallana war ne Falschinfo. Die Taxifahrt dorthin war schon spektakulaer, denn es ging in einem normalen Auto ueber eine sehr holprigen Piste mit Aufsitzen und Schalgloechern und allem drum und dran. Vom Ende der Strasse auf 4900m waren es dann noch 4 Stunden wandern bis zum Platz fuer das Lager auf 5200m. Die Zelte mussten wir dann in aller Eile im Hagel und Sommergewitter aufbauen. Mein Kauf hat sich als gute Wahl herausgestellt, ebenso der Schlafsack in der kommenden Nacht uebrigens. Gefroren hab ich nicht, nur das Zelt ist einen Tick zu kurz... ob es allerdings welche gibt, die fuer mich lang genug sind?! Naja. Abends hatte sich alles wieder verzogen und es gab Pasta a la Huaytapallana, denn wir campten zu Fusse des gleichnamigen Gletschers. Der naechste Tag liess sich gut an so wettermaessig, denn ausser einer Saukaelte gab es nichts zu meckern und in der Sonne konnte man es dann so halbwegs aushalten. Der Vormittag und Nachmittag waren mit Gletscherrettungsuebung angefuellt, so dass wir um, 15:30 erst am Zelt zurueck waren und gleich das Mittag/Abendessen kochten. Allerdings zeigte sich die gleiche Tendenz an allen Tagen, um die Mittagszeit wolkig zu zumachen und dann sa um 4 mal zu schauern. Um 17 Uhr assen wir und legten uns um 6 dann auch schlafen, da der Plan den Aufbruch um 00:00 vorsah. Ich hab hervorragend geschlafen. Mitten in der NAcht bei strahlendem Mondschein brachen wir auf, legten am Gletscher wieder das ganze Geraffel an und stapften den harschigen Schnee hinauf. Allerdings hatte ich bald das Gefuehl, dass die Vorberietungen bis zum Aufbruch und das Anlegen der Gurte und so weiter zu viel Zeit gekostet hatten und wir auch jetzt zu langsam vorankaemen. Um 4:30 beschlossen die Zwei dann auch an einer kritischen Stelle abzubrechen, da dort erstens die Schneedecke am Kamm eine Bruchstelle aufwies und wir an dieser Stelle durch pulvrigen Schnee haetten queren muessen, der kaum Halt bot und selbst den sonst so furchtlosen Hund zurueckweichen liess. Wir erwarteten dann noch ein wenig frierend den traumhaften Sonnenaufgang. Bilder habe ich uebrings keine, da ich aus Gewichtsgruenden meinen zu Hause gelassen hatte und ich heute Steffi und Rubén nicht in ihrem Buero angetroffen habe. Leider. Der Abstieg klappte, wir fruehstueckten, packten zusammen und brachen auf, um das Taxi zu treffen, welches wie vereinbart um 14 Uhr auf uns warten sollte. War leider keins da, aber genieselt hat es wieder und es ging ein fieser Wind, die Wolken hingen tief und wir beschlossen, dem Taxi entgegen zu gehen. Es kam dann ja doch noch und alles ging gut aus. Eine tolle Tour mit viel Neuem fuer mich. Als naechstes bin ich ab morgen in Huancavelica, von dort melde ich mich wieder, dann habe ich hoffentlich mehr Musse.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 6. Mai 2009
In den Anden
Hi,
Bin gut in Huancayo angekommen. Hab am Bahnhof ein nettes deutsch-peruanisches Ehepaar kennen gelernt die die Trekking-Agentur In den Anden betreiben. Sie haben mich zu einer Bergtour auf den Huaytapallana eingeladen, die morgen startet. Darum habe ich jetzt auch nicht so viel Zeit. Wir werden jedoch am Freitag nach Huancayo zurueck kehren. Moeglicherweise habe ich dann aber noch keine Zeit, etwas zu schreiben, weil ich am Samstag eventuell einen Abstecher in das Staedtchen Huancavelica unternehme. Sollte dem so sein, werde ich mich Samstag oder spaetestens Sonntag melden. Huancayo ist sehr viel schoener als Lima, das sag ich euch. Die Luft ist besser und die Berge sind aussen herum. Ist wie in Nepal. Man ist auf 3200m und glaubt von der Natur an maximal 1000. Bis bald

... link (0 Kommentare)   ... comment


Hier bin ich grad

Auf dieser Karte könnt ihr mein Fortkommen verfolgen...